Nah dran

Kleebock (Rehbock)

Canon EOS 50D mit Canon EF 400 f/5.6 L, 1/200s bei f/5.6, ISO 640, RAW, Stativ. Vorder- und Hintergrund separat entrauscht, leichter Beschnitt zur Verbesserung der Komposition.

Heute Morgen musste ich nach einer turbulenten Woche zur Entspannung mal wieder raus in die Natur. Weil ich nicht ganz so früh aufstehen wollte, entschied ich mich gegen eine Bergtour und ging auf Rehpirsch. Und hatte großes Anfängerglück: Als ich vorsichtig um die Ecke eines Maisfelds lugte, stand ganz in der Nähe dieser Rehbock im Klee. Wie gut, dass er mich nicht bemerkte. Wie doof, dass ich meine Kamera nicht schussbereit in der Hand hatte. Ich zog mich langsam wieder zurück, um im Schutz des Maisfeldes meinen Rucksack abzulegen und die Kamera ans 400er Tele zu schrauben. Dann langsam wieder zurück – puuh, er war noch da und äste gemütlich vor sich hin. Dank Stativ gelangen mir trotz nebligem Zwielicht ein paar brauchbare Bilder, bevor der Rehbock dann langsam im Maisfeld verschwand, ohne mich zu bemerken.

Das Foto ist nah dran an dem, was ich mir vorstelle, aber noch nicht ganz perfekt (deshalb nur NMZ). Die Pose des Tieres ist etwas ungünstig, weil es sich vom Betrachter abwendet. Die Farben könnten besser sein – wegen einigen Wolken war es heute auch nach Sonnenaufgang noch ziemlich dämmrig und das spärliche Licht, das vom Motiv reflektiert wurde, wurde durch den Nebel zusätzlich gedämpft. Da ich in dieser Brennweitenklasse nur Blende 5.6 zu bieten habe, war ISO 640 nötig, das ist für mich mit der 50D schon an der Obergrenze. Nach der Entwicklung in Canon DPP habe ich Vorder- und Hintergrund mit Hilfe von NeatImage separat entrauscht und mit Gimp mittels einer Ebenenmaske wieder zusammengesetzt. Da ich den Bock ursprünglich mittig aufgenommen hatte und er sich nach links wendet, habe ich das Bild am rechten und oberen Rand etwas beschnitten, damit sich eine leichte Spannung ergibt und das Auge des Tieres im Goldenen Schnitt liegt.

Von den Mängeln des Bildes abgesehen war das Erlebnis sehr ermutigend – es war eigentlich nicht viel dabei. Um es besser zu machen, brauche ich mehr Übung, etwas besseres Licht und weiterhin jede Menge Glück. Die Kamera behalte ich jedenfalls künftig in der Hand. Wie man sie mit dem langen Tele einigermaßen komfortabel tragen kann, zeige ich Euch ein andres Mal.

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